Ein Tag an der Oregon State University
Die Oregon State University liegt im Herzen von Oregon, circa 1,5 Autostunden südlich von Portland entfernt. Mein Abenteuer begann im März 2012 und heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in mein Leben dort geben.
Frühstück und mehr an der Oregon State University
Jeder Tag an der OSU sollte mit einem guten Frühstück beginnen. Oft hatte ich dazu nicht viel Zeit, also war mein erster Stopp oft „Peets Coffe“ (das Oatmeal mit braunem Zucker absolut zu empfehlen!), ein kleiner Kaffeeladen im „International Living an Learning Center“ (ILLC), welches auch das Gebäude war, in dem ich gewohnt habe.
Ab und zu, wenn ich morgens mal mehr Zeit hatte, ging ich auch mal zur „Arnold Dining Hall“. Das ist die Mensa, die gleich im Nebengebäude gelegen war. Alle Dining Halls auf dem Campus haben eine reichliche Auswahl an Sandwiches, Obst und deftigem Frühstück, Mittag- und Abendessen. Wenn ich mir mal was richtig Gutes gönnen wollte, dann ging es zur „Beanary“, wo es weit und breit den besten Kaffee gibt.
Je länger man an der OSU ist, desto mehr hat man auch die Möglichkeit sich sein Essen im Zimmer selbst zuzubereiten. Ganz egal wie das Frühstück aussieht: Es sollte einen für einige Stunden stärken.
Früh- und Denksport auf dem Campus
Bei mir ging der Morgen mit Sport los. Langton Hall, war eines unserer Gebäude mit Turnhallen, in denen unterrichtet wurde. Badminton war für mich der richtige Start in den Tag. Danach ging es schnell mit dem Rad zum Musikgebäude oder ins Labor. Je nach Wochentag lernte ich dann in Kursen über die Geschichte des Rock'n'Roll oder über mikrobiologische Prozesse. Natürlich waren auch Mathe und Englisch auf meinem Kursplan vertreten. Nach dem Unterricht ging es zur Stärkung dann meistens wieder auf mein Zimmer. Als ich dies das erste Mal sah, bekam ich einen kleinen Schreck. Es war kahl und leer und sah überhaupt nicht einladend aus. Es dauert ein bisschen bis ich die Freiheit, mein Zimmer einzurichten wie ich wollte, zu schätzen wusste. Aber mit der Zeit nahm es Gestalt an und ich machte es zu meinem kleinen Reich.
Nach der Stärkung ging es dann fast täglich zur Bücherei, eines der schönsten Gebäude auf dem Campus. Dort gab es die Möglichkeit sich Lerngruppen anzuschließen, ganz in Ruhe und alleine in Ruhebereichen zu arbeiten sowie sich mit Bibliothekaren oder Tutoren zusammen zu setzen. Ein absoluter Geheimtipp sind die separate Lernräume, die man als Gruppe reservieren kann, um dort ungestört an Projekten zu arbeiten.
Freizeitmöglichkeiten an der OSU und in der Umgebung
Nach der Bücherei endete mein Abend meist im Dixon Sports Center. Dort konnte ich mich nach einem langen Tag beim Laufen „auspowern“, an einem der vielen Kurse teilnehmen, die Geräte nutzen oder einfach eine Runde schwimmen. Ganz egal: ob man lieber klettert oder Basketball spielt: Im Sports Center ist für jeden was dabei. Schön entspannt ging es dann zurück in mein Wohnheim. Vor dem Schlafengehen beendete ich noch Referate, Berichte und andere Hausarbeiten.
Ja, ein Tag an der OSU ist anstrengend, aber man hat ja auch mal Wochenende. Am Wochenende hat man die Gelegenheit Corvallis und das Umland zu erkunden. Monroe Avenue ist der Mittelpunkt von Corvallis. Dort findet man Restaurants, Cafés, Clubs und kleinere Läden, also alles was das Studentenherz höher schlagen last. Neben Monroe Avenue hat Corvallis noch einiges mehr zu bieten. Einige Blocks vom Campus entfernt, liegt die kleine Innenstadt mit ihren Geschäften und dem Willamette River, der im Sommer für eine Abkühlung bestens geeignet ist.
Wer noch mehr sehen will, der macht einen Tagestrip nach Portland oder Newport, die mit dem Auto schnell zu erreichen sind. Ich habe viele Wochenenden damit verbracht mit meinem Auto nach Albany, Portland, Seattle, Vancouver, Bend und Newport zu fahren. Ein besonders beliebtes Ausflugsziel ist der Crater Lake im Süden Oregons.
Reisetipps für lange Wochenenden
Natürlich hat man auch in den Ferien die Gelegenheit die USA noch ein bisschen mehr zu erkunden. Im Sommer nutzte ich Zeit um den Highway 5 hinunter zu fahren. Mit Freunden verabredete ich mich in Vancouver (Kanada) von wo aus wir durch Seattle und Portland nach Corvallis fuhren. Dort gab ich ihnen eine Tour vom Campus bevor es weiter ging. Der Campus selbst ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Vor meinem Aufenthalt durchstöberte ich das Internet nach Bildern und dachte zu wissen, was mich dort erwartet. Aber ganz ehrlich:Der Campus ist erst richtig eindrucksvoll, wenn man persönlich dort steht. Nachdem meine Freunde Corvallis und die Uni gesehen hatten, fuhren wir weiter durch San Francisco, Los Angeles und schließlich bis zum Grand Canyon.
Egal, ob man lieber etwas in der Großstadt oder Abenteuer in der Natur erleben möchte: An der Oregon State University ist alles möglich und somit für jeden etwas dabei.
Meine 10 Tipps für zukünftige Studenten an der Oregon State University:
1. Da viele Kurse gleich nacheinander sind und die relative weit voneinander entfernt sind, sollte sich ein Fahrrad kaufen, um pünktlich zu den Kursen zu kommen.
2. Wer sparen möchte, sollte sich Facebook genauer ansehen: Dort hat die OSU verschiedenste Gruppen: Von Büchern, Möbeln und Haushaltsgegenständen die zu verkaufen und verschenken sind, bis zu Mitfahrgelegenheiten in die naheliegenden Großstädte.
3. Wer richtig Action möchte und auf Klettern, Rafting und Campen steht, der sollte sich beim Adventure Club im Dixon Sports Center melden.
4. Zum leckeren Frühstück empfehle ich die „Beanary“ (Monroe, Ecke 26. Straße) gehen. Besonders zu empfehlen sind die Bagels, Tacos und der Kaffee.
5. Wer im Sommer nach einer schnellen Abkühlung sucht, der kauft sich einen aufblasbaren Schwimmring und kann sich dann mit Freunden den Fluss entlang treiben lassen. Wie man das am besten macht, wissen alle, die dort schon mal einen Sommer verbracht haben.
6. Nehmt euch einen Tag um den ganzen Campus abzulaufen. Viele wunderschöne Ecken lernt man nicht kennen, wenn man dort keinen Unterricht hat.
7. Wer gerne Einkaufen geht, der sollte einen Trip in die 45 Minuten entfernte Woodburn Outlet Mall unternehmen. Dort lässt sich nicht nur viel sparen, sondern auch die Auswahl ist riesig.
8. Crater Lake!!!! Ein Muss für jeden, der ein Stück Naturwunder erleben möchte.
9. Nehmt euch Bilder von Familie und Freunden mit und macht Euch Euer Zimmer gemütlich. Ich empfehle auch einen Trip nach Albany. Es ist nur 20 Minuten entfernt und dort kann man bei Target alles kaufen, was man dafür noch so braucht.
10. FRAGEN! Die Oregon State University verfügt über ein riesiges Netzwerk, das Hilfe anbietet. Egal, was einem auf dem Herzen liegt, es gibt mit Sicherheit die richtige Anlaufstelle und den richtigen Ansprechpartner.